„Markt_hoch 3“, klingt wie die mathematische Formel für den dreidimensionalen Raum – und irgendwie ist es das auch. Denn an diesem Samstag, dem 31. August, wurde in Nordrhein-Westfalen bereits zum vierten Mal der „Tag des 3. Ortes“ gefeiert. Zum ersten Mal war auch Bergkamen mit einer bunten Auftaktveranstaltung auf dem Stadtmarkt mit dabei.
„Um zu verstehen, was der ‚dritte Ort‘ ist“, erläuterte Bürgermeister Bernd Schäfer in seiner Begrüßung, „muss man wissen, dass der „1. Ort“ als das eigene Zuhause und der „2. Ort“ die eigene Arbeitsstelle sind.“ Doch gerade in der heutigen Zeit gingen immer mehr Orte verloren, wo die Menschen sich außerhalb davon zwanglos treffen könnten.
Um diese Lücke zu füllen, sollen fortan „Dritte Orte“ als kulturelle Begegnungsorte geschaffen werden, so die Idee des Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, welches dieses Projekt 2019 ins Leben gerufen hat.
„Sei mit dabei! Mach mit!“ Unter diesem Motto waren am Samstag alle Bergkamener zum Stadtmarkt eingeladen, wo sie für „ihre Dritten Orte“ ihre Ideen notieren lassen durften. Mit einem bunten Programm hatten hier Bibliotheksleiter Jörg Feierabend und seine Steuerungsgruppe, engagierte Bergkamenerinnen und Bergkamener, im Vorfeld eine gemütliche Schnupper-Atmosphäre geschaffen.
Neben einer kleinen „Gourmet-Meile“, mit ruhrgebietlicher Grillwurst nebst Pommes und orientalischer Falafel, gab es so einige interessante Info- und Mitmach-Stationen. So lädt die Stadtbücherei jeden Mittwoch im Wechsel zu interessanten offenen Treffs ein, wie beispielsweise zum Handarbeitstreff, dem Spieletreff oder dem Sprachentreff.
Gut zu tun hatten die vielseitigen Handwerker im RepairCafé, wo ebenfalls sachkundige Mitstreiter gesucht werden. Am Fairtrade-Stand konnte man sich nicht nur umfangreich über die „Fair Trade“-Idee informieren, sondern auch gleich eine eigens für die Bergkamener Fair-Trade-Gruppe hergestellte Kaffee-Röstung mit selbstgebackenen Kuchen genießen.
Ein wahren Renner hatte die Jugendkunstschule mit ihrem Kunstlaster und den Pappstühlen, die man nicht nur selbst zusammenstecken, sondern auch gleich nach Belieben bunt bemalen durfte. Ebenfalls gut frequentiert war die MiniRamp, wo man unter Anleitung seine ersten Versuche auf dem Skateboard riskieren konnte.
Nicht zuletzt sorgte auch das vielseitige Bühnenprogramm mit der Band der Musikschule, den Physikanten, den Tanzaufführungen der AWO-Kindergärten, der Tanzgruppe der WBG und den Streetblooms, mit Bluesmusiker René Tholey und mit Zauberer Andre Storm für beste Unterhaltung.
Natürlich notierte ein „Ideensammler-Team“ die ersten Wünsche. Insbesondere hätten sich viele Jugendliche zu Wort gemeldet, so die Ideensammler. Einige ihrer Themen: zwanglose Orte und Zeit zum Chillen, mehr Musikveranstaltungen, mehr unproblematische Treffpunkte, ebenso vermissen viele Bergkamener die gemütlichen Cafés. Bei der ZwAR-Gruppe wurde zudem der Wunsch nach einer Rollschuhbahn geäußert. Und wer noch weitere Ideen habe, dürfe diese natürlich jederzeit in der Stadtbücherei abliefern.
Klaus-Dieter Hoffmann / KDH / 31.08.2024